App Entwicklung mit Flutter 2022 – Erstaunlich Effektiv!

Flutter hat die App-Entwicklung innert kürzester Zeit revolutioniert. Doch wieso ist die Entwicklung von iOS und Android Apps mit Flutter so effektiv? Spannender Einblick in die App-Entwicklung bei Neofix.

Flutters steiler Aufstieg

Flutter wurde 2017 von Google veröffentlicht und ist ein Open Source Framework für Cross-Platform Apps. Mit nur einer Codebasis können die Anwendungen direkt auf 6 Plattformen (Android, iOS, Windows, Mac, Linux und Web) veröffentlicht werden. Das spart unglaublich viel Zeit und ist einzigartig in der Entwicklercommunity.
Innerhalb von nur 2 Jahren nach dem offiziellen Release 2018 hatte Flutter seine Alternative, React Native auf Stackoverflow überholt. Mittlerweile geniesst es eine grosse Beliebtheit unter Entwicklern, mit über 139k Sternen auf Github.

Die Chance das Sie schon einmal eine Flutter-App benutzt haben sind relativ hoch: Bereits über 500’000 Apps wurden mit Flutter erstellt, darunter bekannte Apps wie Google Pay, BMW App, eBay, 4 Bilder, 1 Wort.

Nativ vs. Cross-Platform

Üblicherweise werden Apps für iOS und Android getrennt programmiert, als sogenannte „native Apps“. Das bietet zwar ein optimales Benutzer-Erlebnis, gibt allerdings auch eine Menge Aufwand. Die App muss quasi zweimal programmiert werden und Fehler müssen in beiden Apps behoben werden, was einen sehr hohen Zeitaufwand bedeutet.

Apps, die mit Frameworks wie Flutter entwickelt wurden, werden nur einmal erstellt und können anschliessend auf mehreren Plattformen veröffentlicht werden. Eine App wird so 30 bis 40 % schneller fertig, was die Entwicklungskosten drastisch senkt. Zudem müssen Fehler nur einmal behoben werden.

Wieso die Entwicklung so effektiv ist

Es gibt viele Gründe, Flutter zu lieben. Allem voran steht die Absicht Googles, App-Entwicklung so einfach und schnell wie möglich zu machen. Und dies ist ihnen erstaunlich gut gelungen:

Schnelle Entwicklung

Es braucht gar nicht so viel, eine App zu erstellen: Flutter macht es Entwicklern sehr einfach, schnell eine qualitative App zu erstellen. Dafür sind hauptsächlich zwei Sachen verantwortlich:

1. Die Architektur des Frameworks: Jedes Element ist ein sogenanntes „Widget“. Diese können beliebig platziert und angepasst werden, was die Entwicklung sehr intuitiv und schnell macht im Gegensatz zu anderen Tools.
2. Dart, die Programmiersprache. Auch diese wurde von Google entwickelt und ist deswegen sehr gut integriert in das Framework. Dart unterstützt Funktionen wie null safety und AOT (Ahead Of Time) compiling und macht die Entwicklung so schnell und stabil.

Zudem bietet Google eine umfassende Dokumentation über alle Funktionen, deren Verwendung und best-practices ihres Frameworks.

Ein Code – 6 Plattformen

Tatsächlich! Ist der Code einmal geschrieben, kann er ohne Änderungen auf iOS, Android, Windows, Mac, Linux und im Web veröffentlicht werden. Üblicherweise wird das Design allerdings noch optimiert an die jeweilige Plattform. Smartphones braucht z.B. viel häufiger die Kamera und werden mittels Touchscreen bedient. Bei Desktop-Apps wird hingegen eher die Maus verwendet und es ist mehr Platz auf dem Bildschirm.

Pixel perfektes Design

UI-Designer freuen sich: unzählige Möglichkeiten

Flutter enthält eine umfassende Sammlung an UI-Komponenten, welche nahezu jedes Design ermöglichen. Die meisten dieser Element können individuell angepasst werden und wem das nicht reicht, der kann sogar eigene Elemente gestalten. Mit Material Design oder Cupertino kann zudem auf das Standard iOS und Android Design zurückgegriffen werden.

Ein Punkt der ebenfalls immer wichtiger wird: Der dunkle Modus (Darkmode) ist im Handumdrehen integriert.

Hot Reload

Normalerweise läuft die Entwicklung wie folgt: Bei jeder Änderung muss die komplette App erneut „gebaut“ werden. Doch Google hat auch hier eine nützliche Funktion gefunden, um die Entwicklung zu beschleunigen: Hot reload. Das ermöglicht es, Änderungen am Code vorzunehmen, während die App läuft. Der Code wird neu geladen und alle Änderungen sind innerhalb einer Sekunde sichtbar. So spart man sehr viel Zeit und kann die App viel effektiver gestalten.

Zusätzliche Pakete

Pakete sind Erweiterungen für Apps und Framework. Auf pub.dev finden sich unzählige solcher Pakete, die meisten davon ebenfalls Open Source und zur freien Verfügung gestellt. So lässt sich spielend ein QR-Code Scanner oder eine Bezahlfunktion integrieren. Auch Google selbst bietet Pakete wie Google Maps, Google Pay, Firebase etc. an.

Wo ist der Haken?

Flutter ist also unglaublich effizient für die App Entwicklung. Doch welche Nachteile sind damit verbunden?

Verzögerung von neuen Funktionen

Neue Funktionen für iOS und Android werden immer zuerst in den eigenen Programmiertools verfügbar gemacht. Deshalb kann es etwas länger dauern bis diese auch in anderen Frameworks verfügbar sind. An Funktionen für Flutter fehlt es aber nicht: Es gibt tausende von Paketen für Kamera, Bluetooth, GPS, Schnittstellen und vielen anderen Features.

Performance

Cross-Platform Anwendungen können technisch bedingt nicht die gleiche Performance wie Android/iOS Apps bieten. Dies spielt allerdings nur eine minimale Rolle: Die aktuellen Geräte sind sehr schnell, weshalb Leistungseinbussen höchstens bei Spielen bemerkbar werden. Für normale Apps, wie sie mit Flutter erstellt werden, führt das nicht zu Problemen. Tatsächlich hat Flutter selbst unter Belastung eine nahezu native Performance, wie Sie dem Test unten entnehmen können.

Performance im CPU-Intensivtest: Nahezu keine Unterschiede zu Kotlin und Swift

Zukunft des Frameworks

Auch wenn der aktuelle Stand schon auf hohem Level ist, wird Google die Entwicklung weiter vorantreiben. Flutter ist das offizielle Framework von Googles Betriebssystem Fuchsia. Dieses soll in Zukunft vor allem für Smart-Home Geräte genutzt werden und könnte für Flutter Apps eine willkommene zusätzliche Plattform werden. Zudem wird wohl auch der Support für Embedded Devices weiter ausgebaut. Eines ist jedenfalls sicher: Flutter wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der App-Entwicklung spielen.

Fazit

Vor allem für Start-ups und Firmen ist Flutter sehr interessant. Die ursprünglichen Macken, welche bei neuen Frameworks üblicherweise auftauchen, sind mittlerweile behoben und der Trend zu Cross-Platform hält weiter an. Dies zeigt sich auch an den Zahlen im App Store und Play Store: Immer mehr Apps wurden mit Flutter erstellt.